Bundestagsabgeordnete besuchten „Sea-Watch 3“ im Mittelmeer – „Die Lage wird immer schwieriger“

1800
Symbolbild – „Sea-Watch 3“

Vier Bundestagsabgeordnete und eine Europaabgeordnete besuchten den Schlepperhelferkahn „Sea-Watch 3“ im Mittelmeer und besichtigen die 32 Einreisewilligen, die seitdem 22.12.2018 sich an Bord befinden. Da die bisherige erpresserische Vorgehensweise zur Aufnahme von zukünftigen Fachkräften keinen Erfolg mehr bringt bzw. viele EU-Länder keine Bereitschaft zeigen, soll nun mit Ausübung von moralischen Druck und Tränendrüsen die Verbringung nach Europa – insbesondere nach Deutschland durchgesetzt werden, ginge es tatsächlich um „Seenotrettung“, hätte man die Bootsmigranten an der nordafrikanischen Küste – z.B. Tunesien – sicher absetzen können und all die geschilderten Unannehmlichkeiten auf dem NGO-Schiff wären erspart geblieben, allerdings wäre auch der teuer bezahlte Platz im Holzboot umsonst gewesen.

Nun faseln die vier Bundestagsabgeordnete und die eine Europaabgeordnete, die Flüchtlinge seien Opfer der fehlenden Einigungsfähigkeit europäischer Staaten. Nein, das Problem sind die Schlepper und Schlepperhelferkähne, die den Transportservice am Laufen halten, darum wollen die meisten europäischen Staaten  nicht mehr das Schleppergeschäft unterstützen, die Versorgungssuchende illegal nach Europa bringen, die sich ein besseres Leben durch die europäischen Sozialsysteme dauerhaft erhoffen. Zudem tragen die Bootsmigranten selbst Verantwortung, schließlich sind sie „freiwillig“ in das Holzboot gestiegen, in Erwartung, das ein Wassertaxi nach wenigen Seemeilen sie aufsammelt und nach Europa schippert.

[…] Die Bundestagsabgeordneten Erhard Grundl (Grünen), Helge Lindh, Frank Schwabe (beide SPD) und Tobias Pflüger (Linke) sowie die Europaabgeordnete Ska Keller (Grünen) kritisierten nach einem Besuch auf der Sea-Watch 3 die „schwierige und absurde Lage“. Die Flüchtlinge seien Opfer der „fehlenden Einigungsfähigkeit europäischer Staaten“, teilten sie mit. „Sie brauchen endlich einen sicheren Hafen, der sie aufnimmt.“ Da die Sea-Watch 3 ebenso wie die Professor Albrecht Penck von deutschen Aktivisten betrieben werden, komme der Bundesrepublik bei der Suche nach einer Lösung eine „besondere Verantwortung“ zu.

Deutschland und die Niederlande erklärten sich nur unter der Bedingung zur Aufnahme bereit, dass andere Länder auch mitmachen. Sea-Watch warf den europäischen Ländern vor, über das Schicksal der Menschen an Bord zu „feilschen“. „Wir mögen miserabel aussehen, aber sie sind erbärmlich“, schrieb die deutsche Nichtregierungsorganisation auf Twitter. Das Hilfsbündnis Mediterranea kritisierte, die Flüchtlinge auf der Sea-Watch 3 würden seit ihrer Rettung vor zwei Wochen „auf dem Meer allein gelassen“. Das sei ein „neuer Rekord der Schande“.

„Die Migranten schlafen auf dem Boden. Wir haben Hygieneprobleme“, sagte der Einsatzleiter der Sea-Watch 3, Philip Hahn, dem Sender Radio 24. Die Lage werde „psychologisch immer schwieriger“. […] Quelle: Zeit Online/4.1.2019

0 0 Bewertungen
Artikel Bewertung
Folgt Politikstube auch auf: Telegram

16 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments